Futures Lounge #33: Postwachstum – Utopie oder Transformationspfad?
Alle reden vom Wachstum. Wir vom Postwachstum. In der aktuellen Debatte zu den wirtschaftlichen Zukunftsaussichten wirkt das Thema “Postwachstum” fast weltfremd. Wir greifen das Thema gleichwohl auf. Unter der Oberfläche der Wachstumsdiskussion, es reicht schon ein leichtes Kratzen, wird schnell deutlich: Die Exportnation Deutschland ist längst in stürmische See geraten.
Vereinfacht gesagt: Es stimmen die Parameter der Wachstumsdiskussion nicht mehr. Wir leben nicht mehr in der guten alten Bundesrepublik. Die Weltwirtschaft erlebt, befeuert durch den russischen Angriffskrieg, eine radikale Neuausrichtung. Es entstehen neue datengetriebene Wertschöpfungsmuster und Wachstumsbranchen, die Systemkonkurrenz wird zum prägenden Faktor und, last but not least, werden Dekarbonisierung, CO2-Bepreisung und eine Circular Economy das gesamte Gefüge des wirtschaftlichen Austauschs durch radikale Kompromisse verändern.
Unsere drei Szenarien “Neue Horizonte 2045” zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen Abschied vom alten Wachstumsparadigma voraussetzen und Postwachstums-Ansätze präferieren.
In der 33. Futures Lounge haben wir das Thema “Postwachstum” kompetent beleuchtet:
- Wie ist der Stand der Wachstumsdiskussion?
- Welche Konzepte integriert der Begriff? Und welche Rolle spielt Degrowth?
- Was unterscheidet Degrowth von Postwachstum?
- Wie verhalten sich die Postwachstums-Ansätze zu den Umbrüchen der Weltwirtschaft? Sind sie eine Chance?
- Wie gelangen wir auf einen Transformationspfad?
- Wer sind die Akteure, welche Motivation oder welche Anreize treiben sie und welche Hürden müssen überwunden werden?
Fragen, die wir mit Matthias Schmelzer und Claudia Schleicher diskutiert haben.
Unsere Gäste:
- Matthias Schmelzer, Universität Flensburg, hat uns den unscharfen Begriff eines Postwachstum inhaltlich erschlossen und für die anstehenden Transformationsfragen geöffnet.
- Claudia Schleicher, Transformationscoach, ist im Bereich der Gemeinwohlökonomie aktiv. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit der Gemeinwohlökonomie hat sie Frage beschäftigt, wie geeignete Instrumente aussehen könnten, um Partner und Verbündete für die Transformation zu gewinnen.
Moderation:
Klaus Burmeister, D2030 e. V.